Ich war einmal Test Infected. Der von Kent Beck präsentierte Weg der Testgetriebenen Entwicklung war für mich Mantra, 90% Unit-Testabdeckung (test coverage) das Ziel. 2004 war das Buch für mich im doppelten Sinne ein Geschenk. Danke Dir Andreas! Danke Kent Beck! Viel war für mich plötzlich anders und Testgetrieben der richtige Weg; einleuchtend und schlüssig.
7 Jahre später. Tests sind ein wesentlicher Teil des Entwicklungsprozesses geworden, jedoch ist Testgetriebene Entwicklung nun eher die Ausnahme. Bevor ich in die Tasten haue, nutze ich lieber Whiteboard oder Papier. Unit Tests machen zwar 10%-40% der Tests aus. Sie entstehen jedoch genauso oft begleitend oder im Nachgang zur Kodierung und nur manchmal zuerst. Mehr Raum nehmen Integrationstests ein.
Von 90% Testabdeckung bin ich abgekommen und sehe die Dinge pragmatischer: Ein größeres Projekt mit einer Testabdeckung von unter 50% (Integrationstestes + Unittests) würde ich vermuten, hat große Probleme. Testabdeckung ist sicherlich auch ein Qualitätsindiz. Jedoch bin ich bekehrt und sehe viele Situationen, in denen für alle Beteiligten, vom Auftraggeber bis zum Entwicklungsteam, der Aufwand für einen Test nicht die bestmögliche eingesetzte Zeit bedeutet.
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[…] auch diese Woche bin ich auf den Artikel Testgetrieben? Status quo von Robert Mischke gestoßen, in dem er über seine momentane Situation in Sachen TDD […]